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Tod und Lebendigkeit

Diesen Text habe ich geschrieben für alle, die wahrhaft lebendig sein wollen. Denn meines Erachtens werden wir erst angesichts unserer Endlichkeit wahrhaftig erken-nen, wer wir tatsächlich sind und was wirklich zählt in unserem Leben.

 

"Die Kraft, radikale Entscheidungen für dich und dein Leben zu treffen, entspringt der mutigen Konfrontation mit deiner Sterblich-keit!" - Veit Lindau




Tod und Lebendigkeit

Bild und Text von Ursi Strauss


ZART

Zart sein.

Zart sein dürfen?

Tief im Innern deines Seins wohnt eine zarte Seele. Deine zarte Seele.

Diese Zartheit macht dir Angst, denn sie macht dich angreifbar, ist echt, eben keine aufgesetzte Maske, keine soziale Rolle. Du schützt sie deshalb.

 

SANFT

Sanft sein.

Sanft sein dürfen?

Dein Körper ist durchdrungen von einem sanften Geist. Deinem sanften Geist.

Diese Sanftheit scheint dir nicht in diese harte Welt zu passen, denn im täglichen Konkurrenzkampf sind Stärke und Durchsetzungskraft gefordert. Du versteckst sie also.

 

VERLETZLICH

Verletzlich sein.

Verletzlich sein dürfen?

Die materielle Reflexion deiner Seele und deines Geistes in dieser Welt ist verletzlich, wird sterben, stirbt jeden Tag ein bisschen. Dein verletzlicher, sterblicher Körper.

Diese Verletzlichkeit möchtest du lieber nicht wahrhaben, denn Gedanken an deine Endlichkeit sind beängstigend und verderben den Spass. Du verdrängst sie darum.

 

Und so zieht das Leben Tag für Tag vorbei,

an dir vorbei,

vielleicht ohne dass du es bemerkst.

 

Erst im bewussten Anerkennen deines verletzlichen, sterblichen Körpers wirst du wahrhaft lebendig sein und in voller Präsenz erkennen können, was wirklich wichtig ist in deinem Leben.


Erst im Wahrhaben deines sanften Geistes wirst du in der Lage sein, dich an die Welt zu verschenken, mit all deinen Talenten, Leidenschaften und Gaben.


Erst im Annehmen deiner zarten Seele wirst du fähig sein, hingebungsvoll zu lieben, zu vertrauen und zu empfangen, was für dich bestimmt ist.

 

Erlaube dir, zart, sanft und verletzlich zu sein,

in Demut vor der Existenz,

vor deiner Existenz,

im Hier und Jetzt.

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